Hans-Jürgen Bunk / Andreas H. Buchwald
ISBN 978-3-942469-18-0, 158 S.
Der alte Strick ist abgekaut, finden Andreas H. Buchwald und Hans-Jürgen Bunk und meinen damit das endlose Wühlen im Sumpf der Staatssicherheitsakten der einstigen SED-Diktatur. Indem sie ihre gegensätzlichen Biografien einander gegenüberstellen, geht es ihnen keineswegs darum, Unrecht nicht Unrecht zu nennen, sondern Schritt für Schritt aus dem Teufelskreis der uferlosen Schuldaufrechnungen herauszutreten und Lebensgeschichten anzuerkennen, die bei näherem Hinsehen kaum anders hätten verlaufen können. Ein Blick auf die Doppelmoral der scheinbar demokratischen Strukturen heute sollte dazu beitragen, die Fronten zusätzlich zu entschärfen. Urteile über keinen Menschen, bevor Du nicht zehn Monate in seinen Mokassins gelaufen bist, lautet ein indianisches Sprichwort. Besser kann das Anliegen der beiden Autoren kaum beschrieben werden. Das mag für manchen wie eine Zumutung klingen, doch welche Wege gäbe es sonst, die Gräben der Vergangenheit wieder zuzuschütten?